Erschöpfung, Verzweiflung, Angstzustände und Kraftlosigkeit? – So erkennst du den Mental Load als Frau und Mama – und kannst ihn loswerden
Die Kinder schlafen, es kehrt Ruhe Zuhause ein, doch dein Kopf kommt einfach nicht zur Ruhe. Termine, Besorgungen, Geburtstagsorganisationen, Planung, Übersichten behalten, was wann und für wen besorgt werden muss, Haushaltsaufgaben, putzen, staubsaugen, Wäsche waschen, für jede Jahreszeit mit den richtigen Klamotten vorsorgen usw.
Der Kopf rattert und die Gedanken rasen in Lichtgeschwindigkeit. Übermannt dich in diesem Moment das Gefühl von Überforderung und Überlastung?
Genau das beschreibt man als Mental Load.
Eine unsichtbare innere Last und ständiger Druck, eine nie endende Denk- und Koordinationsarbeit, die man als Frau und Mama leistet.
Eine turbulente Achterbahnfahrt zwischen Kopf und Emotion (Mental und Emotional Load) beginnt, denn du hast heute eine große Menge Gefühlsarbeit geleistet, dich um alle anderen gekümmert und vermutlich dich selbst dabei vernachlässigt. Emotion und mentale Überforderung spielen nun Ping Pong.
Meistens sind vom Mental Load und Emotional Load Frauen und Mütter betroffen, denn die Pflichten und vermeintlich kleinen Aufgaben sowie die unbezahlte Care-Arbeit enden nie. Und statt weniger zu werden, wird die To-Do-Liste gefühlt immer länger.
Viele Frauen und Mütter haben das Gefühl, mit diesem Druck umgehen zu „müssen“, denn es gibt ja scheinbar keinen Ausweg dafür. Sie stempeln es als tägliche Müdigkeit und normalen Zustand ab. Doch die Folgen von Mental Load können oftmals gravierend für dich, deine Gesundheit und dein Leben sein.
Mit diesen typischen Symptomen erkennst du einen Mental Load bei dir als Frau und Mama:
- Ständige Erschöpfung: Die nie endende Denkleistung oder nie/ nur selten eintretende Ruhe im Kopf führen zu Schwierigkeiten beim Einschlafen und einem unruhigen Schlaf.
- Erhöhter Stresspegel: Mental Load kann zu einem erhöhten Cortisol-Spiegel führen und dieser begünstigt Gedächtnisstörungen, unkontrollierte Gewichtszunahme, Bluthochdruck, Magen-/Darmbeschwerden und wiederum einen unruhigen Schlaf.
- Schwächeres Immunsystem: Durch die ständige Erschöpfung und den erhöhten Stresspegel kann das Immunsystem geschwächt werden, sodass die Mutter anfälliger für Krankheiten wird.
- Vergesslichkeit: Durch die Überlastung des Gehirns mit ständigen organisatorischen Aufgaben können Termine, Geburtstage und alltägliche Pflichten eher vergessen werden
- Gefühl der Überforderung: Der innere Drang und Überzeugung dauerhafter Verantwortung für alles und jeden führen zu einem Gefühl der Überforderung. Dieses kann wiederum zu Frustration, Reizbarkeit und Stress innerhalb der Partnerschaft und Familie führen.
- Selbstzweifel und Angst nicht genug zu sein: Mütter fühlen sich unter dem ganzen Mental Load nicht wertgeschätzt und allein gelassen und haben oft das Gefühl, alles nicht gut genug zu erledigen durch die mangelnde Zeit und fehlende physische Möglichkeiten. Dies wiederum kann zu starken Selbstzweifeln und einem Verlust des Selbstwertgefühls führen. Ständige Unsicherheiten eigener Fähigkeiten und einem selbst können zu regelmäßigen unangenehmen Begleitern werden. Dadurch kann die Freude an sonst schönen Tätigkeiten verloren gehen und alle Aufgaben fühlen sich nur noch wie eine Last an.
- Ständiger Kampf mit sich selbst: Der innere Kampf und Konflikt ist oftmals schwieriger und anstrengender als mit jemand anderen, denn du bist hier der Hauptakteur. Der Mental Load bei Frauen, also der ständige Druck der Verantwortung, stehen dem Wunsch nach Ruhe, Erholung und Pause gegenüber. In diesem Fall befindest du dich vermutlich in einem dauerhaften Konflikt, wem du den Vorrang geben darfst und sollst. Deinen vermeintlichen Pflichten oder dem Schrei deines Körpers und deiner Seele nach Pause. Dieser Kampf kann auf Dauer sehr anstrengend werden und andere bereits genannten Symptome verstärken.
- Konzentrationsprobleme: Durch die Vielzahl an Aufgaben und Gedanken im Kopf haben Frauen und Mütter mit Mental Load oft Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, da ihr Geist ständig zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herwechselt und die To-Do-Liste nie endet.
Auch wenn sich der Mental Load mit den unangenehmen Begleiterscheinungen sehr schwer und belastend anfühlt, gibt es dennoch Möglichkeiten, sich davon zu befreien.
Mit diesen 8 Tipps kannst du mehr Leichtigkeit und Ruhe in deinen Kopf und deinen Alltag bringen und den Mental Load als Frau und Mama reduzieren:
- Bewusste Auszeit: Nimm dir bewusst eine Auszeit, die dir physisch und psychisch gut tut. Ob Sport, ein Buch, ein Bad oder bestimmte Atemübungen – tu das, wobei du wirklich entspannen und abschalten kannst
- Meditation: Viele glauben nicht daran, doch Meditation hat sich als eine sehr effektive Methode zur Stressbewältigung bewährt. Durch eine gute und intensive Meditation kannst du deinem Kopf Entlastung und Ruhe geben und das innere Chaos etwas besänftigen und sortieren
- Organisiertes Zeitmanagement mit Prioritätensetzung: Versuche all deine To-Dos klar zu sortieren nach Muss-, Soll- und Kann-Aufgaben. Du wirst merken, dass viele der „dringenden“ Aufgaben gar nicht so dringend sind und ruhig liegen gelassen werden können. Dies wird dich und deinen Kopf ebenfalls entlasten können
- Erreichbarkeit reduzieren: schalte bewusst dein Handy ab oder kommuniziere, dass du jetzt nicht erreichbar bist oder sein möchtest, um dir eine bewusste Pause zu gönnen
- Ansprüche an sich selbst reduzieren: du bist gut und genug so wie du bist. Du machst genug und bist toll. Du bist nicht auf dieser Welt, um dich zu stressen und ausschließlich zu funktionieren. Du bist hier, um glücklich zu sein. Und dafür darfst und solltest du dir bewusst Zeit nehmen und dich immer wieder daran erinnern.
- Mom-Shaming und gesellschaftlichen Druck ausblenden: vielleicht kann es dir hier dabei helfen, eine Social Media oder generell Medienauszeit zu nehmen, um nicht von all dem Druck, fremden Aussagen und Meinungen überhäuft zu werden. Kommuniziere mit Menschen, die dir guttun und das wertschätzen, was du leistest
- Aufgaben im Haushalt delegieren: du musst keineswegs alles allein schaffen. Du darfst und solltest Aufgaben abgeben können, auch wenn es sich vielleicht im ersten Moment wie Kontrollverlust anfühlt. Das ist es nicht! Schließlich bist nicht nur du für Haushalt, Familienplanung, Termine und Besorgung von Geschenken zuständig.
- Hilfe im Alltag annehmen: Hilfe annehmen heißt keineswegs versagt zu haben. Es ist wichtig zu verstehen, dass du zwar die Welt selbst rocken könntest, du es aber keineswegs musst. Du darfst dankbar Hilfe annehmen und auch dazu stehen. Es bedeutet nicht, dass du es hättest nicht allein schaffen können, sondern dass du dadurch mehr Zeit für dich, deine Seele und deinen inneren Frieden und Ruhe haben kannst, um neue Kraft zu schöpfen
Weitere Gründe:
Genauso wie beim Emotional Load, gibt es auch für den Mental Load bei Frauen und Mamas noch einen weiteren Grund: Unwissenheit und Chaos im Kopf, was denn eigentlich gut für einen selbst ist und was man möchte.
Indem wir Mamas uns regelrecht auf andere konzentrieren und unsere psychische und physische Aufmerksamkeit anderen schenken, wird es oftmals in unserem Kopf und Herzen immer unklarer, was wir selbst denn eigentlich brauchen oder wollen, sei es privat oder auch beruflich.
Wo will ich hin? Was mache ich eigentlich? Was will ich machen? Was macht mich glücklich und erfüllt mich? – All das sind Fragen, die, vielleicht auch bei dir, im Kopf abends herumschwirren, aber du in dem Moment emotional einfach zu sehr überlastet bist, um Antworten darauf zu finden.
Aus diesem Grund wollen wir dieses Thema beleuchten und es ist zudem ein ganz wichtiger Punkt in unseren Coachings: wir wollen dich dabei unterstützen, herauszufinden, was DU als Mensch und Frau möchtest, was DEINE Wünsche, Träume, Möglichkeiten und Ziele sind neben der wundervollen Mama-Rolle.
Wir möchten zeigen und vor allem klar machen, dass Mamas mit diesen Gefühlen nicht alleine sind. Wir wollen alle betroffenen Mamas dabei unterstützen, wertzuschätzen, was sie leisten, wie toll sie sind, dass all ihre Gefühle berechtigt sind und sie sich und ihre Gefühle bei all der Verantwortung trotzdem niemals außer Sicht lassen sollten.