Nach der Elternzeit: Wenn unmögliche Arbeitszeiten den Wiedereinstieg blockieren
Es ist Zeit ist, Arbeit neu zu denken! Wie du als Frau und Mutter jetzt aktiv die Zukunft mitgestalten kannst.
Dein Wiedereinstieg nach der Elternzeit steht an – und scheitert an der Realität
Es ist so weit: du hast dich erfolgreich durch die Elternzeit manövriert – zwischen Babyfläschchen, schlaflosen Nächten und dem täglichen Spagat zwischen Selbstfürsorge und Verantwortung. Und immer dieser Gedanke im Hinterkopf: „Ich will zurück ins Berufsleben. Ich will wieder gestalten, mitreden, wachsen. – und bald wieder über andere Dinge sprechen als Babys“ du planst deinen Wiedereinstieg oder Jobwechsel nach der Elternzeit und dann stehen sie da wie ein unüberwindbares Hindernis: Arbeitszeiten, die sich an einem längst überholten Ideal orientieren. 9 to 5 – oder schlimmer: 8 bis 18 Uhr. Vollzeit. Präsenzpflicht. Flexibilität? Fehlanzeige.
Leider wollen sich viele Arbeitgeber immer noch nicht eingestehen, dass für viele Mütter solche Modelle schlicht nicht machbar sind. Und das liegt ganz sicher nicht an mangelnder Motivation der Mütter, sondern vielmehr an einer Arbeitswelt, die sich viel zu langsam an tatsächlich gelebte Lebensrealitäten anpasst. Nach Elternzeit unmögliche Arbeitszeiten sind dabei häufig keine Ausnahme, sondern trauriger Standard – und ein strukturelles Problem, das Frauen aktiv ausbremst.
Die unsichtbare Mauer: Strukturen, die Frauen ausbremsen
Eines kann ich dir versichern: du bist nicht allein! Ein großer Teil der Mütter kehren nach der Elternzeit nicht in ihre vorherige Position zurück – viele reduzieren Stunden, wechseln den Job oder kümmern sich um ihre berufliche Veränderung. Und warum? Ihr Arbeitgeber bietet oft keine Teilzeitoptionen in verantwortungsvollen Positionen an oder besteht auf unflexible Präsenzzeiten.
Nach Elternzeit unmögliche Arbeitszeiten führen in Folge dazu, dass hochqualifizierte und am Arbeitsmarkt dringend benötigte Frauen fast schon systematisch ausgegrenzt werden. Und das nicht, weil sie weniger leisten wollen, sondern weil ihnen die Rahmenbedingungen einfach keine echte Teilhabe ermöglichen. Es zeigt sich dabei immer wieder, dass es nicht das fehlende Engagement der Mütter ist, sondern dass die Unternehmen keine zeitgemäße Flexibilität zeigen können.
Es geht nicht darum, weniger zu arbeiten. Es geht darum, anders zu arbeiten
Erschwerend kommt hinzu, dass die Diskussion rund um Vereinbarkeit oft missverstanden wird. Es geht ja gar nicht darum, dass wir Frauen leisten wollen. Sondern darum, dass Leistung anders ermöglicht wird. Beispiele sind asynchrone Arbeitszeiten, hybride Modelle, Jobsharing oder vertrauensbasierte Arbeitszeitkonten – alles Konzepte, die schon teilweise umgesetzt werden, aber leider noch in vielen Bereichen keine Realität sind, da Unternehmen nicht bereit sind, alte Denkmuster loszulassen.
Solange also nach Elternzeit unmögliche Arbeitszeiten zur Norm gehören, bleibt modernes und familienfreundliches Arbeiten für viele Eltern ein Traum in unerreichbarer Ferne. Dabei ist eigentlich genau das die Chance. Frauen, die aus der Elternzeit zurückkehren, bringen neben ihrem Fachwissen auch eine Menge Organisationstalent, Resilienz und Verantwortung mit – jene Fähigkeiten, die Teams stärken und Unternehmen voranbringen können.
Mein Tipp: lass nach Elternzeit unmögliche Arbeitszeiten nicht zu einem stillen Karrierekiller werden
Vielleicht hast du auch schon mal ein Gespräch mit einem Vorgesetzten geführt – und dich dabei ertappt, wie du deine Wünsche relativierst: „Ich könnte vielleicht an drei Tagen kommen… Wenn das irgendwie machbar ist?“ Doch genau hier beginnt die Veränderung.
Denn wer immer nur Kompromisse macht, wird nie volle Teilhabe erreichen. Es geht nicht darum, dich anzupassen – sondern dem Unternehmen sichtbar zu machen, was möglich wäre, wenn man dich lässt! Viele Frauen scheitern nur deshalb, weil ihnen nach Elternzeit unmögliche Arbeitszeiten als alternativlos verkauft werden. Und genau da braucht es dringend einen Kurswechsel – hin zu echter Wahlfreiheit.
Steh zu dir und deinen Ansprüchen. Stelle klare Forderungen. Sprich über Arbeitsmodelle, die funktionieren. Und scheue dich vor allem nicht davor, auch Alternativen zu prüfen, wenn der bisherige Arbeitgeber nicht mitzieht. Denn gute Unternehmen wissen zum Glück schon längst, dass echte Talente nicht mehr nach starren Modellen arbeiten wollen.
Was du jetzt tun kannst – drei Impulse für deinen nächsten Schritt
- Werde dir über deine Grenzen klar und verteidige sie.
Überlege dir, welche Arbeitszeiten realistisch zu deinem Familienalltag passen – und halte daran fest. Und zwar nicht als Kompromiss, sondern als klare Voraussetzung. Lass nicht zu, dass nach Elternzeit unmögliche Arbeitszeiten zur Norm gemacht werden. - Informiere dich über moderne und fortschrittliche Arbeitgeber.
Es gibt sie tatsächlich: diese Unternehmen, die New Work nicht nur denken, sondern auch leben. Tausche dich in Netzwerken mit anderen Müttern aus, recherchiere gezielt nach Unternehmen mit familienfreundlicher Kultur und Positionen mit echter Flexibilität. - Verstehe deinen Wert.
Die Denkweise macht den Unterschied. Du bringst nicht TROTZ Elternzeit viel mit – sondern gerade DESWEGEN. Deine Erfahrungen machen dich zur starken, strukturierten und empathischen Arbeitskraft, die Teams und Unternehmen bereichert. Lass dir also nicht einreden, dass nach Elternzeit unmögliche Arbeitszeiten deine einzige Option sind.
Schlussgedanken: Die Zukunft gehört denen, die sie gestalten
Die Arbeitswelt ist im Wandel, aber sie wandelt sich nicht von selbst. Es braucht Stimmen, die formulieren, was nicht funktioniert. Und es braucht Menschen und Vorbilder wie dich, die zeigen, wie es besser geht. Denn dadurch, dass du heute aktiv für deine Bedürfnisse einstehst, öffnest du morgen Türen für viele andere.
Nach Elternzeit unmögliche Arbeitszeiten sollten nicht länger der Grund sein, warum Karrieren unterbrochen werden oder stagnieren. Also lass dich nicht klein machen, sondern fordere ein, was du brauchst. Denn du bist keine Bittstellerin, du bist Mitgestalterin.